Sohn (בֵּן ḇēn)

Die Fremden, die sich dem Herrn angeschlossen haben, die Ihm dienen und seinen Namen lieben, um seine Knechte zu sein, alle, die den Sabbat halten und ihn nicht entweihen, die an meinem Bund fest halten. (Jes 56,6)

וּבְנֵ֣י הַנֵּכָ֗ר הַנִּלְוִ֤ים עַל־יְהוָה֙ לְשָׁ֣רְתֹ֔ו וּֽלְאַהֲבָה֙ אֶת־שֵׁ֣ם יְהוָ֔ה לִהְיֹ֥ות לֹ֖ו לַעֲבָדִ֑ים כָּל־שֹׁמֵ֤ר שַׁבָּת֙ מֵֽחַלְּלֹ֔ו וּמַחֲזִיקִ֖ים בִּבְרִיתִֽי׃

Et filios advenae, qui adhaerent Domino, ut colant eum, ut diligant nomen Domini, ut sint ei in servos, omnes custodientes sabbatum, ne polluant illud, et tenentes foedus meum.

Sohn (בֵּן ḇēn), dieses Substantiv bedeutet im weiteren Sinne auch „Nachkomme“, „Schüler“. בֵּן (ḇēn) hat viele Verwendungszwecke, zum Beispiel drückt es eine Zugehörigkeitsbeziehung aus: בְנֵֽי־יִשְׂרָאֵ֛ל (benê Yiśrā’ēl) ist Israeliten, oder der Ausdruck „Sohn des achten Tages“ bedeutet ein acht Tage altes Kind. Ebenso wird das Wort „Sohn“ verwendet, um die Eigenschaften einer Person zu beschreiben, zum Beispiel ist „Sohn der Macht“ ein tapferer Mann usw.
In der heutigen ersten Lesung (Jes 56,1,6-7) sagt der Prophet Jesaja über Fremde: „Die Fremden, die sich dem Herrn angeschlossen haben, die Ihm dienen und seinen Namen lieben, um seine Knechte zu sein, … sie bringe Ich zu Meinem heiligen Berg und erfülle sie in Meinem Bethaus mit Freude. In unseren Übersetzungen ist es schwierig, die wörtliche Bedeutung von „Ausländer“ wiederzugeben, nämlich בְנֵ֣י הַנֵּכָ֗ר (benê hanēkar), was „Sohn eines Fremden“ bedeutet. Das Wort „Sohn“ bezeichnet also die Zugehörigkeit zu etwas Fremdem. Der Prophet sagt, dass auch die „Söhne der Fremden“ oder „Ausländer“ Freude im Haus Gottes erleben werden.
Im heutigen Evangelium (Mt 15,21-28) wird der Herr Jesus „Sohn Davids“ genannt. Dieser Titel weist nicht nur auf seine Zugehörigkeit zu Israel hin, sondern auch auf seine Herkunft aus der königlichen Familie, aus der der Messias stammen sollte. Eine kanaanäische Frau, eine Ausländerin, fleht Jesus, „den Sohn Davids“, an, ihre Tochter zu heilen: „Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids!“ Ihre Bitte bleibt unbeantwortet, weil Jesus, wie der Evangelist sagt, überzeugt war dass seine Mission nur Israel betrifft, und Jesus antwortet der aufdringlichen Frau: „Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen.“ Die Weisheit der fremden Frau überraschte Jesus: „Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren gefallen.“ Jesus reagierte sofort und diejenige, die nur einen Krümel brauchte, wurde in ihrem Wunsch vollkommen befriedigt: „Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt.“

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